Zu den Kernaufgaben des Staates gehört es, Sicherheit und Ordnung zu garantieren. Es ist die Grundlage für eine freie und offene Gesellschaftsordnung sowie eine prosperierende Wirtschaft. Die Luzerner Polizei muss mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln das ganze Kantonsgebiet abdecken und der Bevölkerung rund um die Uhr zur Hilfe eilen können. Damit sie diesen äusserst anspruchsvollen Auftrag auch in Zukunft erfolgreich erfüllen kann, ist sie gehalten, ihre Strategie periodisch zu überprüfen, Anpassungen vorzuschlagen und falls nötig zusätzliche Ressourcen zu beantragen. In diesem Kontext gilt es, die umfassende und zukunftsgerichtete Organisationsentwicklung 2030 (oe 2030) zu betrachten.
Beim Vorhaben oe 2030 geht es zur Hauptsache darum, die strategische Ausrichtung, die Ressourcenausstattung sowie die Aufbau- und Ablauforganisation der Luzerner Polizei mit Blick auf aktuellen und kommenden Herausforderungen umfassend zu überprüfen. In Abstimmung mit den politischen Vorgaben hat eine umfassende Umwelt- und Unternehmensanalyse der Luzerner Polizei folgende primären Herausforderungen für die kommenden Jahre definiert:
- Bevölkerungswachstum und damit einhergehend eine zunehmende Verstädterung
- Umwelt
- Wertewandel
- Belastung des Korps
- Digitalisierung
- Infrastruktur und Ausrüstung
- Bürokratie und Regulierung
- Soziale Medien
- Konflikte und Bedrohungen
- Migration
- Events
- Brennpunkte
- Organisierte Kriminalität
Die Liste der Herausforderungen ist lang und der Handlungsbedarf ist enorm. Damit die Sicherheit im Kanton Luzern gewährleistet bleibt, braucht es erhebliche Anstrengungen und Investitionen auf allen Ebenen.
Von zentraler Bedeutung ist dabei insbesondere das stetige Wachstum der Bevölkerung. Diese Entwicklung wird auch in den kommenden Jahren anhalten: So wird gemäss mittlerem Berechnungsszenario von LUSTAT Statistik Luzern ein Bevölkerungswachstum von 8.6 % bis 2030 und 14.5 % bis 2040 erwartet (vgl. Bevölkerungsszenarien 2020-2050). Parallel dazu dürfte auch das Verkehrsaufkommen weiter ansteigen. In Kombination führen diese Entwicklungen zu einer weiteren Urbanisierung und Verstädterung. Dies kann neben der Stadt und Agglomeration Luzern auch die regionalen Zentren wie Sursee, Hochdorf oder Willisau betreffen. Negative Folgen sind bereits heute zu verspüren, so unter anderem der zunehmende Dichtestress, die weitere Abnahme der sozialen Kontrolle und die Erhöhung der Intensität in allen Sicherheitsbereichen rund um die Uhr. Hinzu kommen zahlreiche neue Deliktsfelder, etwa im Bereich Cybercrime oder organisierte Kriminalität, die mangels Ressourcen nicht im erforderlichen Umfang bearbeitet werden können.
Zielsetzungen Projekt oe 2030
Das Projekt oe 2030 hat nebst einer Stellenaufstockung zum Ziel, die Aufbau- und Ablauforganisation der Luzerner Polizei sowie die Stationierung der uniformierten Polizei im Sinne einer Effizienzsteigerung zu optimieren. Angestrebt werden ausserdem qualitative Verbesserungen, beispielsweise betreffend Arbeitsmodelle, die langfristige Reduktion der Immobilienkosten, die Weiterentwicklung des Community Policing (bürgernahe Polizei) oder der Ausbau digitaler Angebote. Die daraus resultierenden personellen Synergiegewinne sollen insbesondere direkt der Erhöhung der Polizeipräsenz zugeführt werden. Mit diesen Massnahmen können die Interventionszeiten nochmals gesenkt und die Sicherheit in sämtlichen Regionen des Kantons insgesamt erhöht werden.
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